10. Oktober 2019

Barfuß durch die Welt - auf der Suche nach gelebten Utopien

Barfuß durch die Welt - auf der Suche nach gelebten Utopien

Vor zwei Jahren sind wir – zwei Schwestern, Lisa und Julia - in Deutschland los gezogen. Ohne Flugzeug wollen wir einmal um die Welt reisen … trampend, wandernd, radfahrend, reitend und mit dem Boot. Während unserer Reise durch die Welt suchen wir nach „gelebten Utopien“, also real umgesetzte Lebenskonzepte, bei denen Freiheit, Gerechtigkeit und ein Leben in und mit der Natur im Fokus stehen. Wir besuchen Ökodörfer, AussteigerInnen und AktivistInnen, um zu verstehen, wie ein Leben außerhalb des Kapitalismus aussehen kann. Unsere zentrale Frage: „Ist ein Leben ohne Repressionen, ohne Machtstrukturen und Diskriminierung möglich?“

Darüber hinaus wollen auch wir selbst experimentieren, wie wir unsere eigene Utopie auf dieser Reise leben können: Nicht nur in Sachen Fortbewegung greifen wir auf ressourcenschonende Möglichkeiten zurück, sondern auch in unserem normalen Reisealltag wollen wir so nachhaltig und bewusst unterwegs sein wie möglich. Dazu gehört Recycling (von Materialien und Kleidung), Lebensmittelverwertung (Containern und in Restaurants oder auf Märkten nach Nahrungsmittelresten zu fragen, die ansonsten im Müll landen würden) und das Benutzen von nachhaltig hergestellten Produkten.

Wir hatten Juli 2017 als Stichdatum für unsere Abreise festgelegt. Alle, die schon mal vor einer Reise standen wissen, wie schwierig das Thema Packliste ist. Für die nächsten Monate oder vielleicht Jahre muss alles, was man fürs tägliche Überleben so braucht in einen einzigen Rucksack passen. Das muss gut durchdacht sein.

Zelt, Schlafsack, Kocher, Klamotten und natürlich Schuhe ...

Einmal um die Welt ohne Flugzeug – da würden wir durchaus ein paar Schrittkilometer zurücklegen. Die Frage war: Mit welchen Schuhen? Schuhwerk zu finden, welches a) zu unserer Reisephilosophie passt b) robust und c) leicht ist und außerdem d) zwar unsere Füße schützt aber trotzdem ein Barfußgefühl vermittelt. Das war echt nicht leicht. Bis wir den Tracker entdeckten, den Wanderschuh von VIVOBAREFOOT.

Ein Barfußschuh der ökologisch produziert ist, bei dessen Herstellung auch soziale Faktoren wie Arbeitsbedingungen im Vordergrund stehen und der im Gegensatz zu herkömmlichen Wanderschuhen fast nichts wiegt und eingerollt kaum Platz im Rucksack einnimmt ... perfekt!

Mittlerweile sind wir schon über zwei Jahre unterwegs, zwar nicht mit denselben Schuhen, die wir uns damals gekauft hatten aber immer noch mit VIVOBAREFOOT.

Mehr als eineinhalb Jahre lang war der Tracker unser stetiger Begleiter, bis sie sich vor Kurzem in Costa Rica zwischen Palmen, Papageien und Leguanen zum Altersruhesitz niederließen. Vielleicht schwelgen die beiden jetzt in Erinnerungen und erzählen sich von den gemeinsam erlebten Abenteuern: Wie alles begann und sie mit uns durch die matschigen Felder des besetzen Gebiets, der ZAD in Frankreich, liefen, wie sie mit uns über den Atlantik segelten, uns vor Schlangenbissen im Amazonas schützten, uns durch die stürmischen Wüsten Argentiniens trugen, über Berge kletterten, sich mit uns in der Wildnis Patagoniens verirrten, quer durch Südamerika trampten und mit uns das Darien Gap überquerten. Der Abschied fiel nicht leicht aber sie und wir wussten, dass wir mit ihren Verwandten Gobi und Gobi Hi auch in Zukunft in „guten Schuhen“ sein werden.

Seither begleiten uns die Neuen und zeigen sich von ihrer besten Seite, nein eigentlich muss ich sagen von ihren besten Seiten. Denn schon während der wenigen Monate in denen sie uns begleiten, haben sie sich als wahre Multitalente herausgestellt: Ob beim Wandern, beim Salsa tanzen, in der Stadt oder auf unserer jetzigen Langstrecken-Fahrradtour durch Guatemala und Mexiko - die beiden machen alles mit!

Bis Alaska werden sie wohl noch mitreisen, da werden wir uns ein paar wärmere Schuhe besorgen müssen. Aber bis dahin bleibt noch viel Zeit um gemeinsame Abenteuer zu erleben!

Danke VIVOBAREFOOT für eure Unterstützung!

Lisa und Julia


Text und Bilder: Lisa und Julia Hermes

Regelmäßige Reiseberichte findet ihr auf dem Blog: https://outthere.eu

Instagram: outthere.eu
Facebook: OutthereSearchingForUtopia

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