Selbsttest: Meine ersten VIVOs

Vorab sei gesagt, dass ich bisher nur normale Laufschuhe getragen habe. Auch mein Wissen über funktionales Laufen hält sich im Vorfeld in Grenzen. Somit bin ich der perfekte Kandidat, um die Vorzüge der Barfußschuhe auszutesten.
Wieder ein gesundes Laufen zu aktivieren, dauert. Bisher bin ich es gewohnt, mich gemütlich auf hohem Absatz und auf gedämpften Sohlen zu bewegen. Daher empfiehlt es sich, am Anfang nicht den ganzen Tag Minimalschuhe zu tragen. An diesen Rat halte ich mich, auch wenn meine tägliche Bewegungsdosis ohnehin nicht hoch liegt.
Das Modell, das der Überprüfung standhalten muss, ist der neue Boot Scott Utility II Men! Für den kommenden nassen Herbst und den anschließenden kalten Winter genau das Richtige. Durch die wasserabweisende Funktion der Boots sind längere Touren oder Spaziergänge in der Natur ohne Probleme möglich. Ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr für einen Sportmuffel wie mich. Zunächst müssen die Boots aber ihre Straßen- und Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen.
Optisch sind die Winterstiefel in Dunkelgrau gehalten, noch detailreicher formuliert: in Beluga. Die Farbe kommt ursprünglichen Boots aus Leder sehr nahe.
Jedoch sind die Scotts größtenteils aus recycelten PET-Flaschen gefertigt und somit vegan. Die reflektierenden Einsätze am Fußschaft irritieren mich auf den ersten Blick, gewährleisten aber zusätzlich sichtbaren Schutz im Dunkeln. Mit dem Anblick des breiteren Vorderbereichs der Schuhe muss ich mich erst vertraut machen. Der Vorteil dabei: Die Zehen haben mehr Platz.
Meine Erwartungen: anfängliche „Schmerzen“ aufgrund von fehlender Komfort-Polsterung und dem nahen Kontakt zum Boden. Damit einhergehend aber eine langfristige Korrektur der Gangart. Wiedergewonnene Freiheit für alle Zehen!
Die Realität: Die dünne Sohle mit Nullabsatz ist ungewohnt. Auf einer so flachen Ebene bin ich schon lange nicht mehr gegangen. Ich bin verwöhnt von gedämpften und gepolsterten Sohlen. Die Wege, die ich an den ersten Tagen bestreite, beschränken sich auf das Büro und den Gang zur Straßenbahn. Somit laufe ich tendenziell auf ebenem Boden. Ein Untergrund, den ich jedoch nun bewusster wahrnehme, ist das Kopfsteinpflaster. Die kantigen Enden spüre ich stärker als davor unter meinen Sohlen.
Ich merke wie meine Muskeln mehr als sonst in Arbeit sind. Es wird dauern, bis ich der höheren Belastung für meine Füße besser standhalten kann. Der Muskelkater ist zu Beginn meiner Umgewöhnung auf Barfußschuhe mein ständiger Begleiter. Doch bereits nach ein paar Tagen fühlt es sich schon viel leichter an, in den Schuhen zu laufen. Ab Tag 5 trage ich meine Scotts den ganzen Tag. Der nächste Schritt wird der in die Natur sein. Für das Wochenende nehme ich mir vor, einen längeren Spaziergang zu machen!

Das Fazit: Es braucht Zeit bis man die nötige Kraft entwickelt, um sich in den Schuhen wohlfühlen und längere Strecken zurücklegen zu können. Jedoch habe ich mir die Umstellung heftiger vorgestellt. Doch jeder Körper reagiert anders. Meine Zehen erleben von Anfang an eine bis dato unbekannte Freiheit und können sich so richtig ausspreizen. Um langfristig die gesundheitlichen Veränderungen festzuhalten, werde ich meine Beobachtungen fortführen. Wie für alle Schuhe, egal ob barfuß oder nicht, gilt: eingewöhnen und einlaufen dauert!
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